Vier von fünf Euro, die für Computer- und Videospiele ausgegeben werden, landen bei einem der 25 größten Games-Unternehmen der Welt. Das geht aus den neuesten Zahlen des Marktforschers Newzoo hervor.
Die 25 größten Games-Unternehmen haben ihre Spiele-Umsätze im Jahr 2017 um 29 Prozent gesteigert, während der Gesamtmarkt „nur“ um knapp die Hälfte – nämlich 14 Prozent – gewachsen ist. Demnach stehen die 25 größten Unternehmen für rund 94 Milliarden Dollar des 127 Milliarden Dollar großen Gesamtmarkts.
Übersetzt: Vier von fünf Dollar/Euro entfallen auf einen der Top-25-Anbieter. Für die Newzoo-Analysten sind die Daten ein Indiz dafür, dass die Konsolidierung in der Spielebranche weiter anhält.
Auf Platz 1 liegt seit mittlerweile fünf Jahren der chinesische Konzern Tencent, der alleine 18 Milliarden Dollar (15,6 Mrd. Euro) eingenommen hat. Neben einem erfolgreichen eigenen Mobilegames-Geschäft profitiert der Telekommunikations- und Medienkonzern auch von Beteiligungen an Riot Games („League of Legends“), Activision Blizzard („Call of Duty“, „Hearthstone“), Epic Games („Fortnite“) und seit kurzem Ubisoft („Far Cry 5“). Tencent gehört branchenübergreifend zu den Unternehmen mit der weltweit höchsten Marktkapitalisierung.
Japanische Traditionshersteller verdienen gut an Mobilegames
Das Geschäft mit Smartphone- und Tablet-Spielen ist weiterhin von hohen Wachstumsraten geprägt – sowohl weltweit als auch in Deutschland. Bei 13 der 25 Spieleriesen stammt der überwiegende Teil des Umsatzes aus den Appstores: Gerade im Heimatmarkt verzeichnen japanische Traditions-Spielehersteller wie Konami, Square Enix oder Bandai Namco hohe Erlöse, die inzwischen über den Einnahmen aus dem angestammten Konsolenspiele-Geschäft liegen.
Haupt-Nutznießer des steigenden Mobile-Umsatzes sind allerdings Plattformbetreiber wie Google (Play Store) und Apple (iOS Appstore), die an jedem ausgegebenen Cent mitverdienen. Beide Unternehmen weisen für 2017 neue Rekordwerte aus. Laut Newzoo ist Apple mittlerweile das drittgrößte Games-Unternehmen der Welt, ohne ein eigenes Spiel anzubieten.
In vergleichbarer Weise profitieren Sony, Microsoft und Nintendo von steigenden Software-Umsätzen auf PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch sowie 3DS. 57 Prozent aller Konsolenumsätze entfallen auf die sogenannten „first parties“, also die drei großen Hersteller der Spielkonsolen. Die jüngsten Verkaufszahlen für Spiele wie „God of War“ oder „Mario Kart 8 Deluxe“ belegen diesen Trend. Alleine Nintendo hat seinen Umsatz durch die erfolgreiche Markteinführung der Switch im Vorjahresvergleich knapp verdoppelt.
Top 25 Unternehmen mit den weltweit höchsten Games-Umsätzen (Angaben in Dollar)
Neben den erwähnten Unternehmen zählen Medien-Konzerne wie Ubisoft, Warner Bros., Mixi, Take-Two Interactive oder Disney zu den börsennotierten Unternehmen mit den weltweit höchsten Einnahmen aus Online-, Mobile- und Konsolen-Spielen.
Wichtig dabei: Die Newzoo-Auswertung berücksichtigt ausschließlich Software-Umsätze, Abo-Erlöse und Provisionen. In den Fällen, in denen die Unternehmen diese Daten nicht explizit in den Geschäftsberichten aufschlüsseln, greift Newzoo auf Schätzungen und Hochrechnungen zurück.
- Tencent (China): 18,1 Mrd. $
- Sony (Japan): 10,5 Mrd. $
- Apple (USA): 8 Mrd. $
- Microsoft (USA): 7 Mrd. $
- Activision Blizzard (USA): 6,5 Mrd. $
- NetEase (China): 5,6 Mrd. $
- Google (USA): 5,3 Mrd. $
- Electronic Arts (USA): 5,1 Mrd. $
- Nintendo (Japan): 3,6 Mrd. $
- Bandai Namco (Japan): 2,4 Mrd. $
- Netmarble (Südkorea): 2,3 Mrd. $
- Ubisoft (Frankreich): 2,2 Mrd. $
- Nexon (Südkorea): 2,1 Mrd. $
- Warner Bros. (USA): 1,9 Mrd. $
- Take-Two Interactive (USA): 1,9 Mrd. $
- Square Enix (Japan): 1,7 Mrd. $
- Mixi (Japan): 1,5 Mrd. $
- NCSoft (Südkorea): 1,5 Mrd. $
- Cyber Agent (Japan): 1,2 Mrd. $
- Konami (Japan): 1,1 Mrd. $
- DeNA (Japan): 0,89 Mrd. $
- Disney (USA): 0,87 Mrd. $
- Perfect World (China): 0,87 Mrd. $
- SEGA (Japan): 0,86 Mrd. $
- 37 Interactive (China): 0,86 Mrd. $