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China bleibt Umsatz-Weltmeister, doch in Europa ist Deutschland die Nummer 1: Laut Newzoo steigt der Games-Umsatz 2018 auf über 4 Milliarden Euro.
Das Wachstum im globalen Spiele-Markt findet vor allem im asiatischen Raum statt – in China, in Korea, in Japan. Mehr als die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Computer- und Videospielen wird dort erwirtschaftet. Das ist eine der zentralen Botschaften im jüngsten „Global Games Market Report 2018“ des auf Games spezialisierten niederländischen Marktforschungsunternehmens Newzoo.
Bemerkenswert: Deutschland ist nach China, den USA, Japan und Südkorea der fünftgrößte Spielemarkt der Welt – noch vor Großbritannien, Frankreich und Kanada. Der Umsatz für das Jahr 2018 wird mit 4,687 Mrd. Dollar beziffert, was rund 4 Milliarden Euro entspricht – eine traditionell recht optimistische Prognose.
Zum Vergleich: Für 2017 hat Newzoo einen Wert von 3,8 Mrd. Euro vorhergesagt, was rund eine halbe Milliarde Euro über den offiziellen GfK-Zahlen des Branchenverbands Game liegt.
Newzoo Umsatz-Prognose 2018: Mobilegames bleiben Wachstumstreiber
Der weltweite Absatzmarkt für digitale Unterhaltung präsentiert sich in ausgesprochen robuster Verfassung. Für das Jahr 2018 prognostiziert Newzoo ein Plus von 16,2 Mrd. Dollar (13,9 Mrd. Euro) auf 138 Mrd. Dollar – das entspricht rund 120 Mrd. Euro. Für 2021 rechnen die Analysten mit einem Marktvolumen von 180 Mrd. Dollar (rund 156 Mrd. Euro) – 2025 soll schließlich die 200-Mrd.-Dollar-Marke geknackt werden.
Weiterhin nach oben zeigt die Umsatzkurve bei Mobilegames für Smartphones und Tablets, die nahezu ausschließlich nach dem Free2play-Modell vermarktet werden. Mittlerweile macht dieses Segment mehr als die Hälfte der Einnahmen aus. Gleichzeitig sagt Newzoo einen weiteren Rückgang im PC-Browsergames-Segment voraus, einen Markt, der insbesondere von deutschen Unternehmen weiterhin bedient wird: Auf 13 Prozent wird das Minus beziffert.
Die weiterhin starken Abverkäufe von PlayStation-4-Modellen und der Markteintritt der Nintendo Switch werden im Konsolen-Bereich bis Jahresende 2018 für einen kleinen Zuwachs von 4 Prozent gegenüber 2017 sorgen. Content-Updates, Ingame-Käufe, eSport und Live-Streaming bleiben auch auf Sicht der kommenden Jahre wichtige Faktoren.
Tencent bleibt die weltweit Nummer 1 unter den Spieleherstellern
Weltmarktführer bleibt der chinesische Konzern Tencent, der neben eigenen erfolgreichen Mobilegames auch die Mehrheit an Supercell („Clash of Clans“) und Riot Games („League of Legends“) kontrolliert. Auch an Activision Blizzard („Call of Duty“), Epic Games („Fortnite“) und Ubisoft („Assassin’s Creed Odyssey“) ist Tencent beteiligt.
Auf den nachfolgenden Plätzen finden sich der PlayStation-Hersteller Sony, Appstore-Betreiber Apple, Xbox-One-Produzent Microsoft und Activision Blizzard. Nahezu alle Spielehersteller vermelden gegenüber 2017 teils erheblichen Mehrumsatz: Allein Nintendo konnte den Ertrag dank der Nintendo Switch fast verdoppeln.
Aus den Daten lässt sich ein weiterer Trend herauslesen: Die Großen wachsen schneller als der Markt. Je größer das Unternehmen, desto mehr profitiert es vom globalen Wachstum der Games-Industrie.