Die App-Store-Kommission hat wiederholt für Kritik gesorgt. Nun geht der Konzern kleineren App-Anbietern einen Schritt entgegen.
App-Entwickler, die auf Apples Download-Plattformen weniger als 1 Million Dollar pro Jahr einnehmen, werden künftig eine niedrigere Kommission bezahlen müssen. Statt der üblichen 30% werden es 15% sein, wie Apple ankündigt.
Apple wurde immer wieder für die Höhe der Abgabe kritisiert. Der Konzern erklärte, mit der Änderung wolle man Entwickler in der Corona-Krise unterstützen und sieht den Schritt zugleich als Evolution seines App Stores allgemein.
Neues Modell ab 2021
Das „Small Business Program“ wird am 1. Januar 2021 gestartet. Qualifiziert dafür sind Entwickler, die im Kalenderjahr zuvor die Umsatzgrenze von 1 Million Dollar nicht geknackt haben.
Sollten die Einnahmen im kommenden Jahr dann die Millionen-Marke überschreiten, werden ab diesem Punkt die 30% fällig. Sinken die Erlöse später unter die Millionen-Schwelle, kann der Entwickler im darauffolgenden Jahr wieder am 15-%-Programm teilnehmen, erklärt das Unternehmen. Das neue Modell soll dauerhaft gelten.
Kritik an hoher Kommission
Apple hatte die Abgabe für digitale Produkte und Dienstleistungen bereits beim Start des App Store 2008 auf 30% festgesetzt. Die Abgabe wird beim Verkauf von Apps, bei In-App-Käufen sowie dem Abschluss von Abos fällig.
Bei Abos hatte Apple 2016 die Abgabe bereits ab dem zweiten Jahr von 30 auf 15% gesenkt.
Die Abgaben waren zuletzt unter anderem von kleineren App-Entwicklern als zu hoch kritisiert worden. Apple verwies bisher darauf, dass die Plattform ihnen Vorteile wie unkomplizierten Zugang zu Kunden und Sicherheit biete.
Zugleich greifen einige grosse App-Anbieter wie Epic Games und Spotify das Geschäftsmodell der Download-Plattform insgesamt an. Die Macher des populären Online-Spiels „Fortnite“ verklagten Apple, weil sie In-App-Käufe ohne Abgabe anbieten wollen.
Der Musikstreaming-Anbieter Spotify wirft Apple unfairen Wettbewerb vor, weil der Konzern bei seinem hauseigenen Dienst Apple Music nicht von einer Abgabe auf die Abo-Erlöse belastet werde. Gleichzeitig ist es Entwicklern bei In-App-Käufen nicht erlaubt, alternative Bezahlwege anzubieten. Spotify reichte deswegen Beschwerde bei den Wettbewerbshütern der EU-Kommission ein.
Die Kontroverse um die App Stores geriet in den Blickpunkt von Kartellbehörden und Politik. Die EU-Kommission gab im Juni 2020 bekannt, eine kartellrechtliche Untersuchung von Apples App-Store-Regeln einzuleiten, um zu prüfen, ob die für App-Entwickler zum Vertrieb von Apps über den App-Store gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstossen.
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