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CORONA-CRASH – ÜBRIG BLEIBT EINE WELT, DIE NOCH DIGITALER IST

by | Mrz 25, 2020 | Allgemein

Corona-Crash an den Aktienmärkten - Bild von 100 Yuan Geldschein Mao mit Mundschutz

https://thedlf.de/corona-crash-boerse-welt-noch-digitaler/

„Markets go up an escalator and down the elevator” heisst es. Vor genau zwei Jahren haben wir den The Digital Leaders Fund aufgelegt. Zwar gab es auch in dieser Zeit ein paar Marktturbulenzen, doch die vergangenen zwei Wochen stellen alles in den Schatten. Plötzlich ist Wuhan überall. Wie dramatisch im historischen Kontext die Reaktion der Investoren ist, veranschaulicht der S&P 500 Volatility Index (VIX):

Corona-Crash an der Börse - SundP 500 Volatility Index (VIX)

Der S&P VIX war am Montag und Mittwoch über 55, am gestrigen Donnerstag sprang der Wert auf über 75 Punkte. Seitdem es diese Messung gibt, war der Index nur im November 2008 so hoch.

Was sagt dieser Wert?

Die Chicago Board Options Exchange berechnet diesen Index aus den Optionsprämien der zugrundeliegenden Aktien. Die Deutsche Börse macht das gleich für den VDAX. Somit steht dieser Index nicht für die tatsächliche Volatilität, sondern für die erwartete. Ein VIX von 75 bedeutet, dass die Akteure in den Optionsmärkten erwarten (eher befürchten), dass der Index innerhalb eines Jahres um 75 Prozent steigt oder fällt. Ein Wert über 50 ist ein Ausdruck dafür, dass Absicherung verdammt teuer ist.

Ein so hoher Wert löst bei vielen quantitativen Modellen, die eine Geldanlage nach impliziten Volatilitäten steuern, automatisch Verkäufe aus. Ein Anlageprodukt mit dem Versprechen, maximal nur 20 Prozent zu verlieren, darf dann noch nicht mal 30 Prozent Aktien (S&P 500) halten. Wer zum Beispiel eine Riesterrente bei Union Investment oder der DWS abgeschlossen hat, oder sein Geld einem Roboadvisor wie Scalable anvertraut hat, der dürfte sein Depot nicht wiedererkennen nach dieser Entwicklung.

Diese Modelle agieren prozyklisch und verstärken so den Verkaufstrend. Bei einem extrem hohen Wert zu verkaufen ist oft der falsche Zeitpunkt. Tückisch daran ist nur, dass man wie bei einem Erdbebendiagramm erst danach weiß, ob die Amplitude das Haupteben, oder das Vorbeben markiert.

Wen retten, die Wirtschaft oder die Kranken?

Stehen wir mit dem Corona-Crash vor einer Krise wie 2008? Nach 25-35 Prozent Corona-Crash an den Aktienmärkten fühlt es sich so an. Die Auguren der Wall-Street-Banken geben sich eher optimistisch. Die Strategen von Goldman Sachs erwarten einen Gewinneinbruch der S&P 500 Unternehmen um 15 Prozent für das zweite Quartal und 12 Prozent für das dritte. Entsprechend prognostiziert GS Anfang der Woche einen weiteren Kurseinbruch beim S&P 500 um weitere 15 Prozent auf 2200 Punkte, gegen Jahresende sieht GS den Index wieder bei 3200. Das klingt nach Wunschdenken.

Auch nach Hausmeinung von JP Morgan sind Rezessionsängste für USA überzogen. Die Wirtschaft in den USA ist deutlich robuster als vor 2008, die Banken sind finanziell deutlich besser ausgestattet und auch das Konsumentenvertrauen in den USA ist vor der aktuellen Krise ungleich besser gewesen als vor 2008.

Corona-Crash an der Börse - Consumer Sentiment Index der University of Michigan
Corona-Crash: Consumer Sentiment Index der University of Michigan.

Doch wie schlimm wird die Pandemie noch und wie lange wird uns Covid-19 begleiten? Das Konsumentenvertrauen in den USA wird einbrechen, das Ausmaß und die Dauer werden die Entwicklungen der Wirtschaft bestimmen. Zur Einordnung: über 70 Prozent der Wirtschaftsleistungen in den USA gehen auf den Konsumenten zurück. Die 330 Millionen Amerikaner konsumieren jährlich mehr als 14 Billionen Dollar. Das entspricht etwa 17 Prozent der Wirtschaftsleistung der Welt und ist damit immer noch höher als die BIP-Leistung Chinas (circa 14 Billionen Dollar).

Die Politik übt sich gerade in der Kunst, eine wohldosierte partielle Panik zu verbreiten, ohne die Wirtschaft zu sehr zu beschädigen.  Bisher ist sie damit gescheitert, allen voran der amerikanische Präsident. An den Börsen herrscht Weltuntergangsstimmung.

Corona-Crash – Was macht The Digital Leaders Fund?

Wie wir immer wieder und zuletzt vor einer Woche geschrieben haben, investieren wir in Unternehmen, die langfristig Gewinner der Digitalisierung sind, die schnell und wirksam auf jegliche Art der Disruption reagieren und ihre Geschäftsmodelle erfolgreich anpassen.

Als long only Aktienfonds hedgen wir nicht, wir betreiben kein Markttiming, wir können uns nur begrenzt von den Aktienkursentwicklungen weltweit abkoppeln. Unser Ziel ist eine Mehrrendite gegenüber einem passiven Investment in den MSCI-World Index. Wer in The Digital Leaders Fonds investiert, bekommt Aktien in Reinform.

Wir haben dennoch vor der Krise und in die Krise hinein unsere Cashposition auf über 14 Prozent erhöht und am Mittwoch und Donnerstag wieder angefangen zu reinvestieren. Wir haben intensiv die Auswirkungen der Pandemie auf das Nutzerverhalten auf Basis von Trafficdaten und App-Downloads studiert und unsere Porfoliobestände zugunsten der künftigen Gewinner adjustiert. Viele unsere Werte sind die natürlichen Gewinner der „stay-at-home-economy“.

Die aktuelle Krise ist ein gewaltiger Push für digitale Geschäftsmodelle. Doch im Corona-Crash gab es kein Entkommen. Auch der The Digital Leaders Fund hat einen großen Teil der Gewinne seit Auflegung vor zwei Jahren abgegeben.

Corona-Crash Börse - The Digital Leaders Fund DLF Performance 11.03.2020

So bedrohlich die Gefahr durch Covid-19 ist, ein Blick nach China zeigt: Es gibt ein öffentliches Leben nach dem Coronavirus. Der Virus wird eines Tages verschwinden, beziehungsweise beherrschbarer für uns werden. Zurück bleiben historisch niedrige Zinsen weltweit, Steuersenkungen, massive Ausgabenprogramme durch nahezu alle Staaten und unfassbar attraktive Aktienkurse. Zurück bleibt auch eine Welt, die noch digitaler sein wird. Für den langfristigen Anleger gab es selten eine bessere Gelegenheit, in Aktien der digital führenden Unternehmen der Welt zu investieren.