Veröffentlicht am 05.02.2019
Schneider-Ammanns Fonds für Startups ist am Donnerstag lanciert worden. Er soll 500 Millionen Franken zusammenbringen.
Lange schon sammelt Johann Schneider-Ammann Geld für die Förderung von Startups. 2017 wurden bereits 300 Millionen Franken anvisiert. Nun wird der Fonts lanciert – 500 Millionen Franken beträgt die Zielgrösse, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Am Donnerstag wird er in Zürich und Bern vorgestellt.
Der Swiss Enterpreneurs Fund – so der Name – soll Schweizer Jungunternehmen in der kritischen Wachstumsphase unterstützen. Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat den gemeinsam von Mobiliar, UBS und Credit Suisse geschaffenen Swiss Entrepreneurs Fund Ende Januar bewilligt.
Die Notwendigkeit eines solchen Fonds begründete der ehemalige Bundesrat mit dem Mangel an Risikokapital in der Schweiz. Schneider-Ammann, der als Patron des Fonds fungiert, forderte, dass die guten Ideen, die hierzulande entwickelt würden, nicht nach Kalifornien exportiert werden: «Startups sind für das Erfolgsmodell Schweiz ein wichtiger Pfeiler. Jungunternehmen sollten hier in der Schweiz gegründet und entwickelt werden, die Wertschöpfung und die neuen Jobs sollten hier bleiben», sagte er an der Medienkonferenz.
Grossbanken spannen zusammen
Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt die Initiative Swiss Entrepreneurs Foundation (SwissEF) eine für die Schweiz einmaligen Doppelansatz: Neben besagtem Fonds will die Stiftung zudem konkrete Projekte realisieren, um die Rahmenbedingungen für innovative Technologien zu verbessern.
Aussergewöhnlich ist zudem, dass die beiden Grossbanken für den Fonds zusammenspannen: Sie übernehmen den Vertrieb und das Portfoliomanagement, die Stiftung bringt Know-how für die Wachstumsunternehmen und die Mobiliar das Kapital ein. Sie ist mit 100 Millionen Franken die erste Ankerinvestorin. Ziel ist es, institutionelle Anleger wie Pensionskassen, vermögende Privatpersonen und Family Offices zu gewinnen.
Der Fonds investiert direkt und via Drittfonds in innovative Unternehmen mit Wachstumspotenzial. Dabei soll die Mehrheit der Investitionen Firmen zukommen, die ihren Hauptsitz oder «einen signifikanten Anteil ihrer Wertschöpfung» in der Schweiz haben.
So investieren die Banken
Die UBS bringt dabei ihre weltweite Venture Capital und ihre Expertise in Private-Equity-Fonds ein. Sie investiert einerseits in etablierte Investment Manager, fördert selektiv aber auch die Neubildung von Private-Equity-Fonds. Die Credit Suisse hingegen wird für die Direktinvestitionen in Startups und innovative KMU verantwortlich sein. Sie baut dabei auf ihre Erfahrung mit ihrem eigenen Gefäss für Direktinvestitionen – der Credit Suisse Entrepreneur Capital AG.
Thomas Gottstein, Schweiz-Chef der Credit Suisse, sagt: «Wir wollen in Zukunft noch mehr tun, um Unternehmerinnen und Unternehmer in der Schweiz zu fördern.» Und Lukas Gähwiler, Chef der UBS Schweiz, betont, dass es hierzulande eine Finanzierungslücke für innovative Wachstumsfirmen gäbe, besonders für KMUs, die sich in der Phase zwischen Startup und etabliertem Unternehmen befinden. «Diese Lücke schliessen wir mit dem Swiss Entrepreneurs Fund.»
(bsh)